Hochauflösende Klimaarchive des Spätquartärs in der Sahara
Teilprojekt A2 im Sonderforschungsbereich 806 "Unser Weg nach Europa – Kultur-Umwelt-Interaktion und menschliche Mobilität im Späten Quartär"
Projektleitung: Stefan Kröpelin, Bülent Tezkan & Martin Melles
Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (seit 1.7.2009)
Seit dem Auftreten der ersten Hominiden im Norden des Tschad vor etwa 7 Millionen Jahren und insbesondere während des späten Quartärs war die zwischen Atlantik und Rotem Meer gelegene Sahara der unvermeidliche, 5800 km breite Durchgangsraum jeglicher Wanderungen zwischen dem tropischen Afrika und Europa. Für die holozäne Klima- und Umweltgeschichte liefern die lückenlosen subannuellen Ablagerungen am Boden des Yoa-Sees von Ounianga (Nordost-Tschad) die bisher präziseste Datenbank. Die multidisziplinäre Auswertung der Anfang 2010 geborgenen Bohrkerne, welche die letzten 11.000 Jahre umfassen, ist im Gange. Weitere Geländearbeiten sind an anderen geeigneten Lokalitäten der West-, Zentral- und Ostsahara vorgesehen, um die Ergebnisse bis in die Zeit des Beginns der Ausbreitung des modernen Menschen vor etwa 190.000 Jahren zu erweitern und damit überregionale Angaben zum paläoklimatischen Hintergrund der archäologischen Teilprojekte des SFB 806 in Afrika zu erarbeiten.